PROvokAKTIV
Im Rahmen meiner langjährigen Ausbildungen habe ich mich immer eines gefragt:
Müssen Coachingprozesse eigentlich immer langwierig, mühsam und rückwärtsorientiert sein? Ist es nicht auch möglich, zweifellos herausfordernde Situationen für den Klienten:in leichtfüßig, ja fast schon spielerisch zu lösen? Kann und soll ein derartiger Prozess nicht sogar mit etwas Humor begleitet werten und im Idealfall sogar Spaß machen?
Eines der größten Mißverständisse über die Kommunikation ist der Glaube, sie sei gelungen. Das meint zumindest der Dichter Georg Bernard Shaw. Und ich glaube, er hat recht. Viel zu oft kommt bei unserem Gegenüber einfach nicht an, was wir eigentlich sagen wollten – obwohl es uns selbst doch sonnenklar erscheint, was wir meinen.
Bei all dem Psychologischen Fachwissen und sämtlichen professionellen Gesprächstechniken, stellte ich mir immer die gleiche Frage. Bringt es meine Klienten:innnen am Ende wirklich weitere wenn man permanent um den "heißen Brei" herumeiert?
EINFACH SPRECHEN
Unsere Sprache hat eine ungeheure Macht! Ich bin eine Frau die nicht nur die direkte Sprache bei anderen Menschen schätzt, sondern ich bin auch selbst jemand der klare Worte benutzt.
Aus diesem Grund schätze ich den Provokativen Coaching Ansatz so sehr!
Der zentrale Punkt des Ansatzes ist der liebevolle (nicht freche) Humor und die Herausforderung des Klienten. In den 60-iger Jahren wurde die Provokative Therapie erstmals vom Psychiater Frank Farrelly (1931 - 2013) genutzt.
Anfangs bezeichnete er seine offenen Gedanken als "verbale Ausrutscher", doch genau diese Offenheit traf häufig punktgenau zu und löste Zustimmung seitens des Klienten/Patienten aus.
Daraus entwickelte er die Provokative Therapie und setzte einige Spielregeln auf, die man als Therapeut oder Coach beachten sollte.
In der Provokativen Therapie wird sozusagen "alles falsch gemacht", was der Coach jemals gelernt hat. Er nimmt buchstäblich die Rolle des Klienten ein, fällt seinem Kunden ins Wort, redet mehr, provoziert ihn geschickt und stößt ihn vor den Kopf.
Weiterentwickelt wurde sie im deutschsprachigen Raum von Dr. Eleonore „Noni“ Höfner, die einzelne Elemente von Farrellys Arbeit herausarbeitete und ergänzte. Ihr ist es zu verdanken, dass Provokatives Coaching in leicht verstehbaren Häppchen auch erlernbar wird und dadurch mit vielen anderen Coaching- Methoden kombiniert werden kann.